Frauenkirchen-Bachtage im Rahmen des Bachfest Dresden 2016

Frauenkirche Dresden

Johann Sebastian Bach spielte einst an der Silbermannorgel der Frauenkirche; heute ist Bach einer der zentralen Orientierungspunkte für die zeitgemäße Fortführung der reichen Musiktradition des Gotteshauses. Berührend und faszinierend ist die große Anzahl der Werke des Barockmeisters, die hier kontinuierlich aufgeführt werden. So widmet die Stiftung Frauenkirche Dresden Bach jährlich ein eigenes kleines Festival, die beliebten Frauenkirchen-Bachtage. In Verbundenheit mit der Landeshauptstadt beteiligt sie sich im kommenden Jahr mit ihrer eigenständigen Marke der „Frauenkirchen-Bachtage“ als einer der drei Hauptpartner am Bachfest Dresden 2016.

Zu seinen Lebzeiten wurde Johann Sebastian Bach von der Öffentlichkeit vorrangig als Organist, Cembalist und Improvisationsvirtuose hoch geschätzt. Daher sind bei den Frauenkirchen-Bachtagen Orgelwerke zu hören, die er bei seinen Dresden-Konzerten nachweislich gespielt hat. Trotz seiner engen fachlichen und persönlichen Verbindungen zu Musikern der Dresdner Hofkapelle – allen voran Georg Pisendel – steht Johann Sebastian Bach als Geiger überraschend seltenen im Fokus. Diese künstlerisch reizvolle Perspektive nimmt bei den Frauenkirchen-Bachtagen 2016 nun der Violinist Daniel Hope ein, wenn er gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Knauer musiziert. Beide fühlen sich diesem ganz besonderen Konzertort seit Jahren eng verbunden.

Johann Sebastian Bach wurde von nachfolgenden Generationen immer wieder aufgegriffen und im Rahmen und Bezugssystem neuer Epochen weitergedacht, bis in unsere Zeit. Der französisch-schweizerische Komponist Arthur Honegger hat seine zweite Sinfonie 1941 als Reaktion auf die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges verfasst. Sie bekundet Honeggers lebenslange Beziehung zu Bach; den Schlusssatz überstrahlt am tröstlichen Ende die nach Art eines Bach’schen Cantus firmus‘ geführte Choralmelodie der Solo-Trompete. Dieses eindrückliche Werk wird durch das Württembergische Kammerorchester in der Frauenkirche kombiniert mit dem zweiten Brandenburgischen Konzert und der zweiten Orchestersuite von Bach. Musikalisches „Bindeglied“ und hochgeschätzter Gast der Frauenkirchen-Bachtage ist in diesem Konzert Reinhold Friedrich in den exponierten Trompetenpartien.

Mit Sebastian Koch setzt die Stiftung Frauenkirche Dresden ihr neues Format Wort & Musik mit einem weiteren international bekannten Schauspieler fort, um die Musik in ihren historischen & menschlichen Kontext mit Briefen, Tagebucheintragungen und Dokumenten von Bach, seiner Familie und Zeitgenossen zu setzen.

Die Frauenkirchen-Bachtage und zugleich das Bachfest Dresden 2016 werden eröffnet am Samstag 24. September durch die Dresdner Kapellsolisten. Die Elemente von Jean-Féry Rebel bauen einen Spannungsbogen aus der Zeit von Johann Sebastian Bach zum Jahresmotto der Frauenkirchenmusik 2016 Schöpfung, Elemente, Welt. Auch Antonio Vivaldis Violinkonzert „Der Meeressturm“ steht in diesem Zusammenhang auf dem Programm des Eröffnungskonzerts. Von Johann Sebastian Bach dirigiert Helmut Branny das Konzert für Oboe und Violine BWV 1060 sowie das Brandenburgische Konzert Nr. 5 BWV 1050. Dem zentralen Thema Messe – mit Blick über Johann Sebastian Bach hinaus – widmen sich unter der Leitung von Ludwig Güttler das Sächsische Vocalensemble (Einstudierung Matthias Jung) und die Virtuosi Saxoniae, Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle, mit einem der vorzüglichsten Werke der reichen Dresdner Musikgeschichte: die Missa ultima in g-Moll von Johann Adolf Hasse. Das reizvolle Programm wird eröffnet mit der Bach-Kantate BWV 21 „Ich hatte viel Bekümmernis“.

Das Abschlusskonzert der Frauenkirchen-Bachtage und zugleich des Bachfests Dresden 2016 gestaltet Frauenkirchenkantor Matthias Grünert, der Kammerchor der Frauenkirche und das ensemble frauenkirche. Beide Ensembles widmen sich alljährlich schwerpunktmäßig den Kantaten und oratorischen Werken Bachs und musizieren im Sinne einer lebendig musikhistorisch-informierten Aufführungspraxis. Mit Bachs Opus summum, der h-moll-Messe, und dem Weihnachtsoratorium sind die beiden Hausensembles bereits auf dem CD-Markt bestens aufgestellt: Auf dem Konzertprogramm stehen am 3. Oktober Bachs Festmusiken für das kurfürstliche Königshaus: Während der Erbauungszeit der barocken Frauenkirche für Dresden komponiert, wird Bach viele Takte der Festmusiken für sein kurz darauf geschriebenes Weihnachtsoratorium verwenden. Musik, mit der der Kammerchor der Frauenkirche bestens vertraut ist und mit Musizierfreude und Ausdruckskraft dem Dresdner Publikum zum besonderen Erlebnis werden lassen wird.

Tickets für die Veranstaltungen der Frauenkirchen-Bachtage, die zugleich Bestandteil des Bachfestes Dresden 2016 sind, können über die Webseite der Dresdner Frauenkirche (www.frauenkirche-dresden.de) erworben werden sowie vor Ort an der Vorverkaufskasse der Stiftung am Georg-Treu-Platz 3 (Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9-15 Uhr, Tel. 0351-656 06 701, ticket@frauenkirche-dresden.de). Zudem werden Tickets an den CTS-Vorverkaufsstellen und an den SZ-Treffpunkten angeboten.